VINEA WACHAU NOBILIS DISTRICTUS

    Vor vielen Jahrhunderten wurden in mühevoller, schwerer Arbeit schmale Terrassen in die steilen Steinabhänge entlang der Donau gehauen und Mauern zu ihrer Absicherung gebaut. Auf diesen Steinstufen mit karger Erdauflage wachsen Weine mit unvergleichlichem Aromenspiel und großer Eleganz. Leuthold I. von Kuenring (1243–1312) nannte das Kernstück seiner Besitzungen, den landschaftlich beeindruckendsten Teil des engen Donautales zwischen Melk und Krems, VINEA WACHAU NOBILIS DISTRICTUS. Diese alte Bezeichnung haben die Winzer des gesetzlich abgegrenzten Weinbaugebietes Wachau wieder mit Leben erfüllt.

    VINEA WACHAU ist ein Gebietsschutzverband, der auf die einzigartigen natürlichen Bedingungen sowie die besonders fordernden Arbeitsvoraussetzungen in der Wachau hinweist und diese immer wieder vor Augen führen möchte.

    1983 gegründet, schuf VINEA WACHAU drei Weinkategorien zur Klassifizierung der Wachauer Weine. Unter Berücksichtigung der einzigartigen klimatischen und geologischen Bedingungen der Wachau wurde 1984 die "Steinfeder®" eingeführt. 1986 folgten die Kategorien "Federspiel®" und "Smaragd®". Es handelt sich dabei ausschließlich um naturbelassene Weine. Die Bezeichnungen sind markenrechtlich geschützt und dürfen nur von Mitgliedern der VINEA WACHAU geführt werden. Unverwechselbares Mikroklima - Pannonische Wärme strömt aus der im Osten gelegenen Tiefebene das Donautal aufwärts und bringt ideale Weinbaubedingungen an die Ufer des Stromes.
    Wie ein Spiegel reflektiert die große Wasseroberfläche der Donau die Sonnenstrahlen und mehrt auf diese Art das Licht, das die Zuckerbildung in den Trauben fördert. Das Urgestein der Terrassen erwärmt sich rasch im Sonnenlicht und liefert den Reben noch behagliche Wärme, wenn die Sonne schon längst im Westen versunken ist oder Wolken sie verdunkeln. Groß sind die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht in diesem pannonisch-kontinentalen Mischklima. Verstärkt wirkt die Abkühlung noch durch die kühlen Luftmassen, die aus den Seitentälern und dem rauheren Waldviertel im Norden wie durch geöffnete Fenster in die Wachau fließen.

    Die wesentlichen Grundlagen für die unvergleichliche Fruchtigkeit und Aromenkomplexität der Wachauer Weine sind: Ständige Luftzirkulation, die aus dem Aufeinandertreffen verschiedenartiger Luftströme resultiert, der Wechsel zwischen heißen Tagen und kühlen Nächten und nicht zuletzt die geschlossene Waldfläche, die würzige Luft von den Bergkuppen an die darunter liegenden Weingärten abgibt.

    Fruchtiger Charme und ein vorgeschriebener Alkoholgehalt von maximal 11,5% Vol. kennzeichnen den "leichtesten Typus" der Vinea-Spitzenweine, die Steinfeder®. Der Name selbst kommt vom typischen "Steinfedergras" (Stipa pennata), das in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Reben, auf den Terrassen der Wachauer Weinberge wächst und in seiner Struktur ebenso federleicht und duftig ist wie der namensgleiche Wein.

    Ein nuancenreicher und starker Charakter zeichnet diesen klassisch trockenen Wein aus. Als Federspiel® werden Weine mit einem Mostgewicht ab 17° KMW und einem Alkoholgehalt zwischen 11,5% und 12,5% Vol. bezeichnet. Der Name "Federspiel" stammt von der Falkenjagd (zum Zurückholen des Beizvogels), eine in früheren Zeiten in der Wachau beliebte Form herrschaftlicher Jagd.

    Smaragd® ist die Bezeichnung für die besten und wertvollsten Weine der Vinea Wachau-Winzer ab einem Alkoholgehalt von 12,5% Vol. Höchste Traubenreife und eine natürliche Konzentration ermöglichen Weine von Weltklasse-Format. Die namensgebenden Smaragd-Eidechsen fühlen sich in den Wachauer Weinbergterrassen besonders wohl. An schönen Tagen sonnen sie sich neben den Rebstöcken und wurden so zum Symbol für Wachauer Weine mit vollendeter physiologischer Reife.

    Die Marken Steinfeder®, Federspiel® und Smaragd® sind geschützte Marken des Vereins Vinea Wachau Nobilis Districtus e.V. Die Nutzung ist ausschließlich den Mitgliedern des Vereins zulässig.

    Das Weinbaugebiet Wachau

    Auf Stein gebaut. Bis zu vierhundert Meter tief grub sich der Donaustrom im Lauf von Jahrtausenden in das Gestein. So entstand ein schmales Tal mit steilen Abhängen und zerfurchten Einschnitten. Die turbulente Vergangenheit dieser Gesteinsmassen lässt sich an den verschiedenartigen Ausformungen ablesen, die Gneis, Marmor, Graphit und andere Mineralien zum Vorschein bringen. So kann es sein, dass der geologische Aufbau des Gesteinsbodens auf engstem Raum stark variiert und dadurch auch die Weine unterschiedlichsten Charakter und verschiedene Aromen aufweisen. Dies erkannten bereits vor Jahrhunderten jene Mönche, die zur Zeit Karls des Großen den Grundstein für die Weinkultur in der Talschaft legten. Das unverwechselbare, vielfältige Terroir spiegelt sich in den unterschiedlichsten Riedenbezeichnungen wider. Die Bekanntheit der Wachauer Lagen wie Loibenberg, Kellerberg, Achleiten, Klaus, Singerriedel oder Tausend-Eimer-Berg basiert auf dieser Individualität.
Weingut Gästezimmer Franz Zottl - Weitenbergweg 105 - 3610 Weißenkirchen in der Wachau - Austria